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Scannen mit LinuxWas man so brauchtWenn auch viele Hardware-Hersteller inzwischen auf den Linux-Zug aufgesprungen sind, so wird man dennoch vergeblich auf den Scannern beigelegten Treiber-CD's nach Kernelmodulen oder ähnlichem suchen. Leider ist unter Linux in dieser Hinsicht manchmal noch Bastelei angesagt. Relativ einfach lassen sich SCSI-Scanner ansteuern, vor allem z.B. von namhaften Herstellern wir Agfa, Epson, Hewlett-Packard, Linotype, Microtek, Mustek, Umax und auch einige Vobis-Scanner (da baugleich mit einigen vorgenannten). Für USB- und Parallel-Varianten sowie Handscanner gibt es allerdings einige interessante Netz-Adressen:
Das SANE-Projekt (Scanner Access Now Easy) stellt ein Interface zwischen zwischen Linux und Scanner bereit. Zweck des Projektes ist es, ein universelles Scanner-Interface für UNIX- und UNIX-ähnliche Betriebssysteme bereitszustellen, ähnlich wie die TWAIN-Schnittstelle ein universelles Interface unter Windows-Betriebssystemen darstellt. Dabei funktioniert SANE nicht nur unter Linux sondern auch unter FreeBSD, Solaris, HP-UX, IRIX und anderen UNIX-Derivaten. Besitzer von SCSI-Scannern sind fein raus, ein Blick auf die Treiber-Seiten von SANE zeigt, welcher Scanner unterstützt wird. Die Situation mit USB-Scannern (z.Zt. schlecht) dürfte sich mit Kernel 2.4 bald bessern. SCSI-Scanner kommen zumeist mit eigener Controller-Karte, die aber ziemlich gurkig sein kann (z.B.die DTC3181 Karte des Mustek12000SP). Dies liegt daran, daß es sich dabei zumeist nicht um "vollwertige" SCSI-Controller handelt sondern um abgespeckte Versionen, die nur für ein einzelnes Gerät, eben den Scanner, entwickelt wurden. In den meisten Fällen wird man den Pixelfritzen aber auch an einem billigen NCR- oder sonstigen "normalen" SCSI-Controller zum Laufen bringen, für den es Kernel-Unterstützung gibt. Zunächst muss man einen neuen Kernel kompilieren, der die Unterstützung für das "generic SCSI device" (z.B. als Modul) mitbringt. Baut man den Treiber fest in den Kernel ein und hat der Scanner beim Booten Saft, sieht man den Scanner auch schon beim nächsten Hochfahren:
- hier hängt er am Controller
Hier hängt der Scanner an einem Dawicontrol DC2974 PCI SCSI-Controller
und verrät uns neben dem Type (
Betriebsystem und der Pixelfritze unterhalten sich nun über das generische SCSI-Device /dev/sgx, wobei x hier für eine Zahl (bei manchen Distris auch ein Buchstabe) steht. Die Nummer hängt vom Platz am SCSI-Bus ab (Zählung beginnt bei 0 oder a). Die für SCSI-Scanner gebräuchlichste ID 5 wird dann nach /dev/sg4 (bzw. /dev/sge) abgebildet. (Wenn der Scanner an seinem eigenen Controller hängt, natürlich /dev/sg0.) SANESANE kann man von der CD seiner Distri installieren, oder von der SANE-Homepage holen. Die ganz Harten können den Scan nun mit scanimage (mit man scanimage oder scanimage --help bekommt man Hilfe) von der Kommandozeile starten, oder man verwendet das SANE beiliegende xscanimage.
Ein Klick auf Preview Window fördert das Vorschau-Fenster zutage, in dem man mit Aquire Preview einen Überblick bekommt, an den Knöpfen spielen und den gewünschten Ausschnitt einstellen kann. Der final scan landet in einer PNM-Grafikdatei (->"Filename").
Wer damit nicht umgehen kann oder will, kann auch direkt aus GIMP
scannen. Dazu erzeugt man im Verzeichnis
Einen Scan startet man nun aus GIMP über File->Aquire->Xscanimage, und das Resultat ist direkt weiter bearbeitbar und in unzähligen Bildformaten abspeicherbar. XSaneEine komfortable Alternative zu xscanimage ist xsane. Mit xsane kann man nicht nur scannen, auch faxen und kopieren ist möglich. Beim Start von xsane wählt man den zu verwendenden Scanner aus (bzw. ein Device, welches von einer Datei liest)
Direkt in der Vorschau kann man z.B. Schwarz- und Weisspunkt festlegen und so den Tonwertumfang des Bildes optimal abstimmen. XSane kann ebenso wie xscanimage aus GIMP aufgerufen werden. Dazu erzeugt man im Verzeichnis Besonders nett sind die Fax- und Kopierfunktion. Zum Kopieren wählt man zuerst die Druckerauflösung (z.B. 300dpi), dann Xsane mode "Copy", Farbmodus und sieht unter Preferences->Setup->Printer Options nach, ob das Druck-Kommando (meist "lpr") und der Rest hinhaut. Nach den richtigen Einstellungen in der Vorschau schickt das drücken von Start die Ausgabe direkt auf den Drucker. Faxen geht praktisch analog, dazu ist in Preferences->Setup->Fax options das gewünschte Faxprogramm einzutragen:
In einem entsprechenden Dialog kann man dann die Einstellungen für den Scan auswählen und z.B. auch bestimmen, in welchem Modus (Normal oder Fein) gefaxt werden soll.
In einem weiteren Fenster sieht man dann, wieviele Seiten das zu sendende Fax enthält, und kann sich diese auch noch einmal anschauen, Seiten umordnen oder löschen. Nachdem man alle Seiten gescannt hat, braucht man nur noch die Faxnummer einzutragen und dann kann's losgehen, mit dem Verschicken des Faxes.
Besondere Geräte oder AdapterSANE unterstützt auch spezielle Eingabegeräte, wie z.B. Digitalkameras, Filmscanner (für Dias und Negative, mit hoher Auflösung) sowie eine Reihe von Adaptern für die Flachbettscanner, z.B. Durchlichtadapter (Transparency Kit) oder automatische Einzüge. Weitere Informationen zu den genauen Geräten findet man natürlich auf der SANE-Homepage.
Aus praktischer Erfahrung kann man allerdings sagen, das es momentan nicht
unbedingt sinnvoll ist, Negative zu scannen, da ein automatisches
Color Management fehlt, und man die Tönungen der Negative von Hand
korrigieren muß. Dies gelingt in den meisten Fällen nicht.
Andreas Kraska, Tobias Stöber Last modified: Thu Mar 30 12:14:55 MET 2000 |